Des Deutschen liebste Wurst – die Bratwurst

Das ultimative kulinarische Highlight der Deutschen ist zweifellos die Bratwurst, die es sowohl landesweit als auch regional begrenzt in den unterschiedlichsten Zusammensetzungen, Geschmäckern und Facetten gibt. Es gilt also: Bratwurst ist nicht gleich Bratwurst.

© Jacek Chabraszewski - Fotolia.com

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Ursprünglich wurden nicht nur ausschließlich solche Wurstsorten als Bratwurst bezeichnet, die für das Braten oder Grillen gedacht sind. Heutzutage versteht die Allgemeinheit unter einer wohlschmeckenden Bratwurst eine schön gebräunte, krosse, rustikale Wurst, die vom Grill oder aus der Pfanne kommt.
Die Basis für die beliebte Bratwurst ist der spezielle Wurstteig, der aus einem mit überwiegend Muskelfleisch versehenen Brät hergestellt wird. Zu dieser Basis kommen bei der klassischen Bratwurst die verschiedensten Gewürze. Die frappierenden Unterschiede, die von Bratwurst zu Bratwurst bestehen, liegen im verwendeten Wurstdarm und in der Herkunft des Muskelfleisches. In diesem Zusammenhang gibt es die fettreduzierte und eher kalorienarme Variante der Bratwurst aus Hühnchen- oder Putenfleisch. Der echte Genießer lässt sich jedoch bei der Brat- oder Grillwurst auf keine Alternative ein und bevorzugt natürlich das Wurstbrät auf Schweine- und Rindfleisch.

Zu den eher traditionsbeladenen Bratwürsten, die typisch für das Metzgerei- und Wursthandwerk verschiedener Landesregionen sind, gehören die Nürnberger Brat- und Rostbratwürschtel, die Thüringer und die St. Galler Bratwürste.

Bratwurstexperten und versierte Grillfans wissen ganz genau, dass die Bratwürste im Inneren einen eher feine oder eine überwiegend grobe Struktur aufweisen können. So besteht die feine Bratwurst hauptsächlich aus dem Grundbrät, das im Kutter sehr fein zerkleinert wird und in Schweinsdärme gelangt. Einen gröberen Biss und eine kräftigere Fülle besitzen die aus Franken stammende und die Thüringer Rostbratwurst. Diese Würste sind auch dicker und länger als Ihre Verwandten mit Feinbrät. Recht häufig werden diese Bratwürste auch stärker gewürzt, schmecken aromatischer und sind ebenso für den Grill bestens geeignet. Bei einer groben Bratwurstvariante schmeckt man schon beim Reinbeißen die fast 5 mm großen „Körnungen“ des Brät. Gut durchmischt wird das Wurstbrät in Schweinsdärme eingefüllt. In der Regel umfasst das Brät in den groben Produkten einen Anteil von ungefähr 15% Muskelfleisch vom Rind. Ein spezieller Vertreter dieser Delikatesse ist die Nürnberger Bratwurst.

Eingefleischte Griller und Rostbratwurstgourmets schätzen Zubereitungen, die Kalbfleisch enthalten und aus sogenanntem zerkleinertem Fleisch und gekuttertem Rindfleisch oder aus rohem Bratwurstteig gefertigt werden. Eine perfekte Mischung aus Speck, der gewolften Schweinebacke und einem bestimmten Anteil an Schweinefleisch verleihen der Böhmischen Weinbratwurst ihre außergewöhnliche Konsistenz. Wie es der Name schon besagt, wird ein guter Schuss Weißwein dazugegeben.

Eine wichtige Bedeutung bei einer Bratwurst haben die Gewürze. Die Hersteller von Rostbratwürzen sind in diesem Bezug ziemlich kreativ bei der Sache. Wer Lust hat, kann sich auch einmal ganz besondere Brätteige schmecken lassen. Üblich sind jedoch Zutaten, die aus Kümmel, Majoran, Zwiebel, Paprika, Nitritpökelsalz, Pfeffer und Ingwer. Zur weiteren Verfeinerung der als Fußnote bezeichneten Würzung der Bratwurst gehören Kochsalz, Mazis, ein wenig Zitrone und Kardamom.