Die heute weltweit verbreitete Gemüse-, Heil- und Gewürzpflanze, Fenchel, ist die einzige Pflanzenart der Gattung Foeniculum innerhalb der Doldenblütler. Als alte Bezeichnung erfuhr der Fenchel im deutschsprachigen Raum den Namen Köppernickel.
Der Fenchel ist eine zweijährige krautige Pflanze mit Wuchshöhen von 40 bis ca. 200 cm, der würzig (ähnlich wie Anis) riecht.
Man unterscheidet beim echten oder Garten-Fenchel in drei Varietäten:
– Gemüsefenchel, Knollen- oder Zwiebelfenchel
– Gewürzfenchel
– und den wilden Fenchel
Diese Arten unterscheiden sich in Wuchs und Verwendung. Der Knollenfenchel ist, wie sein Name verrät, ein Knollenähnliches Gemüse, welcher in Salaten oder als Beilage zu Fischgerichten verwendet wird.
Weiterhin wird der Fenchel unter anderem auch Brodsamen, Enis, Fenckel, Fengel, Venkel, Vinkel und Fenikraut genannt.
Geschichte
Bereits im 2. Jahrtausend vor Christus verwendeten die Hethiter Fenchel in einem Ritual, um zerstörte feindliche Städte zu verfluchen.
Die Pflanze stammt ursprünglich aus dem mediterranen Raum und tritt in Mitteleuropa gelegentlich in verwildeter Form auf.
Schon Karl der Große ordnete den Anbau des Gewürzkrautes in seinen Gütern an, woraufhin sich das Kraut in ganz Europa ausbreitete.
In der Küche
Vor allem die Knollen werden weitverbreitet gegessen, zum Beispiel in Salaten, in Gemüsegerichten und als Beilage zu Fischgerichten. Die Samen sind mit Anis vergleichbar und finden als Gewürz in Schwarzbrot oder in Tees Verwendung.
Traditionell passt Fenchel zu Fischgerichten. Gegrillter Seebarsch oder roter Seebarbe werden auf getrocknetem Fenchel flambiert. In Soßen verarbeitet oder in Hackfleisch gemischt, entfaltet der Fenchel eine aromatische Wirkung.
Die fein gehackten Fenchelblätter nimmt man am Besten in geringer Menge zum Würzen von Suppen, Salaten oder Mayonaisen.
In der indischen Küche verwendet man Fenchelsamen nach dem Essen, mit oder ohne Zuckerummantelung, als Munderfrischer.
Auch in alkoholischen Getränken wie Absinth oder Pastis wird Fenchel zur geschmacklichen Abrundung genutzt.
Heilwirkung
Schon Hippokrates empfahl den Fenchel.
Die Samen haben eine beruhigende Wirkung bei Magen-Darm-Beschwerden, wie zum Beispiel beim Völlegefühl. In Kombination mit anderen Gewürzen, wie zum Beispiel Anis und Kümmel, können die in den Früchten selbst enthaltenen ätherischen Öle durch antibakterielle Eigenschaften auch Atemwegsbeschwerden lindern.
In der Medizin wird Fenchel als Hustenmittel, als Mittel gegen Blähungen sowie als Beruhigungsmittel verwendet.